Das Problem
Fast jeder kennt die Situation: Der Computer funktioniert nicht ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo man ihn am dringendsten braucht. Entweder ist es das Betriebssystem selbst oder ein Virus oder noch schlimmer ein Hardwareteil ist kaputt. Nun, Computerkomponenten sind Gebrauchs- bzw. Verschleißteile, aber müssen diese sich immer dann verabschieden wenn man sich sowieso vor Problemen nicht mehr retten kann. Defekte vor allem an teuren Bauteilen sind besonderes ärgerlich. Wenn man einen Zweitrechner hat (Havarie-Option), dürfte der Ausfall vielleicht noch zu verschmerzen sein, jedoch will man ja sein primären Computer (auch aus Gewohnheit) so häufig wie möglich benutzen bzw. zur Verfügung haben. Wie kann man sich also auf zukünftige Ausfälle vorbereiten und kann man diese verlässlich vorhersagen?
Der Blick in die Glaskugel – Vorhersage von Ausfällen?
Die häufigsten Defekte treten bei Festplatten, Netzteilen, Grafikkarten & auch Mainboards auf – eine exakte Voraussage ihres Lebensendes ist utopisch. Dennoch lassen sich gewisse Wahrscheinlichkeitsszenarien erstellen, welche natürlich naturgemäß vorzeitige Defekte ausschließen; z.B. kann auch jedes Leuchtmittel vor der angegebenen/erwartbaren Lebensdauer kaputt gehen – „man steckt ja nicht drin“ (Früh-/Zufallsausfälle). Genauer gesagt kann man mithilfe einer Formel die rein theoretische Lebensdauer errechnen. In der Regel hängt die Lebensdauer der Hardware unmittelbar von der Lebensdauer der Elektrolytkondensatoren (Elkos) ab.
Die Lebensdauer lässt sich nach folgender Formel berechnen:
Elektrolytkondensator Polymerkondensator
Lx = Lebenserwartung (h) im Betrieb bei Temperatur Tx
Lo = Lebenszeit (h) bei max. Betriebstemperatur
To = max. Betriebstemperatur (Herstellerangabe)
Tx = Tatsächliche Betriebstemperatur
Diese Rechnereien kann man natürlich sehr weit treiben, jedoch reicht für den Praxisgebrauch das Wissen über die (kritischen) Temperaturbereiche bzw. den Zusammenhang von Lebenserwartung und Betriebstemperatur aus. Zu einer Lebensdauerabschätzung muss außerdem erwähnt werden, dass die Anwendbarkeit solcher (allgemein formulierten) Rechenmodelle im Einzelfall von der Baureihe und des Herstellers (Firma/Markenname) abhängen. Produkte (billige) von Herstellern, die für ihre Ausfälle/Unzuverlässigkeit bekannt sind, sollte man meiden. Dazu gibt es genug Testberichte, Erfahrungsberichte, Produktrezensionen (Preisvergleich/Amazon), Hilfen & Schilderungen in den einschlägigen Foren.
Die Lösung
Will man die Wahrscheinlichkeit von Defekten auf ein geringes Niveau halten und den Computer so lange wie möglich nutzen, so sollte man den Computer (die Hardware) so gut wie möglich kühlen, den Lüftungsschlitzen „viel Freiraum geben“ (Abstände zu Wänden) & das Gehäuse (die Lüfter) regelmäßig säubern bzw. von Staub befreien, um die übliche Kühlleistung beizubehalten. Natürlich muss zunächst (vor dem Kauf eines Computers) ein gutes Kühlkonzept für die jeweilige Hardwarekonfiguration gefunden werden, da ist die Wahl eines gut belüfteten Gehäuses der erste Schritt.
Richtwerte
Mainboard bis 40/41-50/51 °C
Festplatte/HDD bis 40/41-54/55 °C
CPU/Prozessor bis 60/61-89/90 °C
North (& Southbridge) bis 60/61-79/80 °C
Grafikkarte/GPU bis 70/71-89/90 °C
Bereits eine Temperatursenkung von 10°C kann die Lebenszeit vervielfachen, ein Temperaturanstieg um 10°C soll die Lebensdauer von Kondensatoren halbieren.
Mit Programmen wie Everest, Core Temp, GPU-Z, Crystal Disk kann man die Temperaturen im PC auslesen.
Meine PC-Gehäusetipps
SilverStone Fortress FT01
SilverStone Fortress FT02
Cooler Master ATCS 840
Weiterführende Links
ftp://ftp.ts.fujitsu.com/pub/Mainboard-OEM-Sales/Information/WhitePapers/WP_Industrial_de.pdf
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/passive/articles/92731/
http://computer.bloggemeinschaft.net/2011/07/22/lebensdauer-der-hardware-optimieren/
http://www.ebay.de/itm/Reparatursatz-def-Netzteil-Ackermann-EURACOM-u-a-/160536946244
http://de.wikibooks.org/wiki/Computerhardware:_Alterung
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator#Lebensdauer
http://de.wikipedia.org/wiki/Aluminium-Elektrolytkondensator#Ausfallrate_und_Lebensdauer
gut zu wissen danke für die information
Interessanter Beitrag, denn ein PC steht ja wohl in jedem Haushalt!
Reblogged this on i cittadini prima di tutto.
Hmm, mein iMac steht nur 50cm von der Heizung entfernt, wahrscheinlich nicht so schlau 😦
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